Dr. Anna Luise Kiss erhält für ihr Bürger:innen-Forschungsprojekt „Das filmische Gesicht der Städte“ den diesjähigen Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation (WISPoP) – Sonderpreis Corona! Mit dem Sonderpreis prämieren der Verein proWissen Potsdam und die Stiftung Potsdam Research Network ein Kommunikationsprojekt, das vor dem Hintergrund der besonderen Herausforderungen der Corona-Bedingungen entstanden ist.
Gemeinsam mit Bürger:innen der Brandenburger Landeshauptstadt hatte sich die Medienwissenschaftlerin in einer Feldforschung auf die Suche nach filmischen Artefakten im urbanen Raum von Potsdam gemacht. Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie konnten die Pläne für eine gemeinsame Auswertung vor Ort nicht mehr umgesetzt werden. Um dennoch mit den Bürger:innen weiter zusammenarbeiten zu können, wurde eine Online-Filmstadt entwickelt und digitale Stadtführungen als experimentelles Auswertungsinstrument angeboten.
Außerdem konnte durch eine Kooperation mit der Stadt Potsdam eine Open-Air-Installation zu einem Aspekt der filmischen Artefakt-Struktur – der Repräsentanz von Filmschaffenden im Stadtbild durch die Benennung von Straßen – realisiert werden, die zum Tag der Deutschen Einheit vor dem Filmmuseum Potsdam zu erleben war und mit Radtouren zu filmischen Orten kombiniert wurde.
„Neben den wissenschaftlichen Ergebnissen werte ich als einen wichtigen Erfolg, dass in Potsdam ein weiteres Bürger:innen-Forschungsprojekt entstanden ist. Der Groß Glienicker Arbeitskreis „Filme und ihre Zeit“ recherchiert aktuell die Biografien von Filmmenschen, die in dem Potsdamer Ortsteil gelebt haben. An diesem Projekt bin ich nicht mehr als Initiatorin, sondern ’nur noch‘ als Teilnehmerin beteiligt. Die Rollen haben sich umgedreht. Für mich ist dieses Folgeprojekt ein Beleg dafür, dass durch die Bürger:innen-Forschung das Interesse an der lokalen Filmgeschichte in Potsdam und an der Durchführung bürgerschaftlicher Forschung gestärkt werden konnte.“
Dr. Anna Luise Kiss
Bei den „Potsdamer Tagen der Wissenschaften“ sprach der Wissenschaftsjournalist Thomas Prinzler im Rahmen des Projekts Ask A Scientist auch mit Dr. Anna Luise Kiss über ihr Projekt.