Foto Moritz Lüttich

Autor:

Moritz Lüttich

13.05.2021

geboren als Karl Werner Fritz Raddatz am 13.03.1912 als Sohn eines Bankbeamten in Mannheim

gestorben am 19.05.2004 in Berlin

Porträtskizze von Carl Raddatz

Porträtskizze: Holger Fahrland

Berühmt wurde Carl Raddatz vor allem als Film- und Theaterschauspieler, zudem betätigte er sich als Synchronsprecher und verlieh Burt Lancaster, Humphrey Bogart, Kirk Douglas und Robert Mitchum die deutsche Stimme.

Schon früh begeisterte sich Carl Raddatz für die Schauspielerei, so dass er bereits direkt nach seinem Abitur 1931 Schauspielunterricht bei Willy Birgel nahm und im Anschluss am Nationaltheater Mannheim auftrat. Dort debütierte er in der Rolle eines Dieners des Octavius im Drama Julius Cäsar von William Shakespeare. Von 1933 bis 1945 spielte er in zahlreichen Propagandafilmen der Nationalsozialisten mit, so in Urlaub auf Ehrenwort, Opfergang und Stukas. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg betätigte er sich als gefragter Film- und Theaterschauspieler und trat beispielsweise in Des Teufels General von Carl Zuckmayer und Warten auf Godot von Samuel Beckett auf.

Im Verlauf seiner Schauspielkarriere wurde Carl Raddatz mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: 1963 wurde er zum Berliner Staatsschauspieler ernannt, 1972 zum Ehrenmitglied der Staatlichen Bühnen und im selben Jahr erhielt er das Verdienstkreuz I. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Seine Bedeutung für den deutschen Film wurde 1979 mit der Verleihung des Filmbandes in Gold für sein Lebenswerk unterstrichen.

Carl Raddatz war dreimal verheiratet, in erster Ehe mit der Schauspielerin Hannelore Schroth und in dritter Ehe mit der Ärztin Helga Cartsburg. Sein Groß Glienicker Wochenendgrundstück lag in der Kurpromenade 34. Regulär wohnte er Am Schülerheim 6 in Berlin-Dahlem. Dort wurde am 21.08.2012 eine Gedenktafel aufgestellt. 

Gedenktafel Carl Raddatz

Foto: OTFW, Berlin, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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Carl Raddatz Lieblingsfilm war das Melodram Unter den Brücken (gedreht 1944 und 1946 zum ersten Mal aufgeführt). Das im Film benutzte Akkordeon und der dazugehörige Rucksack sind im Filmmuseum Potsdam zu bestaunen. 1993 sollte Carl Raddatz seitens des Berliner Senats den Titel "Professor ehrenhalber" erhalten, diese Auszeichnung lehnte er jedoch aus Protest gegen die damalige Schließung des Schiller-Theaters ab.

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Carl Raddatz ist auf dem Parkfriedhof Dahlem begraben.

Weblinks / Quellen

Carl Raddatz auf Filmportal.de

Carl Raddatz in der International Movie Database (englisch)

Carl Raddatz im Filmmuseum Potsdam

Jäger, Heidi (2012): "Der kernige Liebling der Frauen. Filmmuseum würdigt Carl Raddatz im Foyer". In: Potsdamer Neueste Nachrichten v. 16.08.2012 (online-Veröffentlichung abgerufen am 13.05.2021).

Krug, Hartmut (2012): "Ein Typ mit weicher harter Schale". In: Deutschlandfunk online v. 13.03.2012 (online-Veröffentlichung abgerufen am 13.05.2021).

Oldenburger, Peter (2004): "Abschied von einer Legende - Carl Raddatz beigesetzt". In: Die Welt v. 27.05.2004 (online-Veröffentlichung abgerufen am 13.05.2021).

"UFA-Legende Carl Raddatz gestorben". In: Spiegel-online v. 21.05.2004 (online-Veröffentlichung abgerufen am 13.05.2021).